Wenn Sie die Kirche in Ihrem Ort oder Stadtteil ansehen, dann erhebt sich wahrscheinlich ein großer oder auch kleinerer Beton- oder Ziegelbau vor Ihnen; Jahrhunderte alt mit eindrucksvollen Verzierungen und imposanten Statuen oder sehr modern, vielleicht sogar etwas abstrakt gehalten. Die Finnen steuern solchen teils kühl wirkenden Gotteshäusern mit dem entgegen, von dem sie im eigenen Land sehr viel besitzen – Holz!
77% der Fläche Finnlands bedecken Bäume – vorwiegend Birken, Fichten und Föhren. Jeder, der schon einmal durch das skandinavische Land gereist ist, wird die schier endlosen Forst- und Waldgebiete bestätigen, die sich teilweise bis in die Städte hinein erstrecken. Es liegt daher nahe, dass dieser ökologische Rohstoff traditionell gerne verbaut wird. Nicht nur bei Wohnhäusern, sondern auch im neuen Sakralbau finden sich immer mehr Kirchen, deren Korpus und Innenausbau komplett aus Holz konstruiert wurde.
Als schönes Beispiel präsentiert sich hier die Kuokkala Kirche nahe der Stadt Jyväskylä, 270km nördlich von Helsinki. Das vom Architekturbüro Lassila Hirvilammi entworfene Gotteshaus besteht fast komplett aus Fichtenholz. Der hohe Kirchensaal setzt sich durch eine Konstruktion aus Brettschichtholzrahmen sowie einer Lattenkonstruktion mit markantem Wandmuster zusammen und verleiht der Kirche eine warme Atmosphäre. Der eher schlichte Altar wurde aus Lindenholz gefertigt, die Kirchenbänke aus Eschenholz.
Ein wahrlich gelungenes Projekt für Generationen, das Tradition in der Wahl des Baustoffes sowie Moderne bei der Interpretation der Formen vereint.
Mehr dazu auf: www.woodarchitecture.fi/de/projects/kirche-von-kuokkala