Über Jahrhunderte gewachsene und gelebte Tradition, das Werk unserer Hände – Handwerkskunst. (Holz)Zäune sind ein wichtiges Element unserer Kulturlandschaft, ein Teil unserer Identität. Sie gehören zu den ältesten Zeugnissen bäuerlicher Kultur und drücken Rechts- und Besitzverhältnisse sowie Wirtschaftsweisen aus. Zäune grenzen ein und grenzen aus, sie bewahren und schützen.
Die Errichtung historischer Zaunformen soll die alte Tradition des Zaunbaues neu beleben, das Wissen um die handwerklichen Fertigkeiten erhalten, den ländlichen Charakter unterstreichen und als gestaltendes Element in der Landschaft wieder an Bedeutung gewinnen.
Die historischen Holzzaunformen, die in Mösern/Tirol zu bewundern sind, sollen nicht nur Schaustücke sein. Sie werden von den Grundeigentümern gebraucht und wurden in einem Gemeinschaftswerk der Grundeigentümer, des Tourismusverbandes der Olympiaregion Seefeld und dem Verein für Heimatschutz und Heimatpflege in Nord- und Osttirol errichtet.
Zäune können in der Folge aber auch an Grenzen erinnern. Wie gehen wir damit um? Schauen wir hin und wieder über den Zaun? Wie gehen wir mit persönlichen Grenzen um? Welche Bedeutung können körperliche, geistige oder moralische Grenzen für uns haben? Benutzen wir sie, um Heimat, Geborgenheit und Gemeinschaft zu schaffen oder missbrauchen wir sie zum Ausgrenzen und Behindern? Ein Thema, das aktueller nicht sein kann und sehr zum Nachdenken anregt!