Die Flüchtlingskrise ist allgegenwärtig, die Nachrichten voll mit Meldungen von Neuankömmlingen in unserem Land – nur wohin mit all den Leuten? Oft werden nach den Zeltanlagen im Sommer nun Containerdörfer errichtet – das Rote Kreuz Salzburg hatte eine andere Idee und begibt sich damit auf einen zukunftsweisenden „Holzweg“.
Gemeinsam mit ortsansässigen Holzbau-Unternehmen und Architekten entstand das Konzept Holzhäuser für Flüchtlinge. Diese Art von Unterkunft hat sich mehrfach durch ein gutes Raumklima und geringe Energiekosten bewährt. Doch das ist nicht der einzige Vorteil – die Bauwerke werden so konstruiert, dass sie in ihre Einzelteile zerlegt, verladen und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden können! Das sollte sich bei Katastrophen- oder Hochwassereinsätzen dann noch einmal als große Hilfe bezahlt machen.
Doch vorerst finden die vier geplanten Holzhäuser, die bis Ende November fertig gestellt sein sollten, in Seekirchen und Tamsweg (beides Bundesland Salzburg) ihre Bestimmung. Ca. 70 Asylwerber finden in zwei dreigeschossigen und zwei zweigeschossigen Anlagen, die neben den Wohnräumen auch ein Büro, einen Mitarbeiter-Aufenthaltsraum, einen Arztraum sowie einen Seminarraum beherbergen, Obdach. „Die Asylwerber müssen ihr Leben weitgehend selbst organisieren, etwa selber kochen, waschen, putzen. Wir erheben die Berufe und Ausbildungen der Asylwerber, so können wir die entsprechend ihrer Qualifikation in den Holzhäusern einsetzen“, sagt die Geschäftsführerin des Roten Kreuzes Salzburg, Sabine Kornberger-Scheuch.
Laut Landesrettungskommandant Anton Holzer kommen die Holzhäuser nicht teurer als Container. Die Bauwerkskosten für ein dreigeschossiges Objekt mit elf Wohneinheiten für insgesamt 44 Menschen belaufen sich auf 450.000 Euro, exklusive Einrichtung, Außenanlagen und Grundstückserschließung. Die Refinanzierung läuft über den Tagsatz für Asylwerber aus der Grundversorgung, welcher derzeit 19 Euro inklusive 6,50 Euro für Essen beträgt.
Wie Europa und Österreich mit der Flüchtlingssituation generell umgehen soll, darüber werden und müssen sich Politiker den Kopf zerbrechen, doch mit dem Projekt Holzhaus für Flüchtlinge wird von Seiten des Roten Kreuzes bereits ein aktiver und zukunftsweisender Schritt gesetzt.
Quelle: http://www.roteskreuz.at/salzburg