Bei diesen ersten kühlen Temperaturen nach dem heißen Sommer zittern viele wie Espenlaub, wenn Sie morgens nach draußen gehen. Woher leitet sich dieses Sprichwort ab und wieso wird es gerade mit einem Baum in Verbindung gebracht?
Die Espe wird in unseren Breiten oft auch als Zitterpappel bezeichnet und wächst überwiegend in Westasien, Nordafrika und bis auf die südlichsten Gefilde auch in ganz Europa. Vor allem Schmetterlingsraupen schätzen dieses Gewächs und finden in ihm ihren Lebensraum. Der Mensch verarbeitet das weiche und leichte Pappelholz größtenteils in Sperrholzplatten, Tischtennisschlägern, Zahnstochern, Streichhölzern und Papier.
Das besondere an diesem Baum stellt jedoch seine schnelle Wuchsgeschwindigkeit dar – in lockeren, humusreichen, nährstoffreichen und feuchten Böden in gemäßigten Breiten wächst kein anderer Baum so schnell wie die Pappel. Nach bereits 60 Jahren hat sie meist ihre volle Wuchshöhe zwischen 20 und maximal 35 Metern erreicht. Doch was macht die Zitterpappel/Espe anders, als andere Bäume?
Was viele nicht wissen – auch Bäume „schwitzen“! Und zwar über die Blätter. An den Unterseiten befinden sich winzige Poren (Stomata) durch die das über die Wurzeln vom Boden aufgenommene Wasser wieder entweicht. Und hier erklärt sich auch das Sprichwort „Zittern wie Espenlaub“ – die Zitterpappel raschelt beim kleinsten Lufthauch mit ihren Blättern – aber nicht, weil ihr zu kalt ist, sondern um sich zusätzliche Kühlung zu verschaffen und gleichzeitig mehr Nährstoffe und Wasser aufzunehmen. Der Unterdruck, der durch das „Transpirieren“ im Inneren des Baumes entsteht, sorgt für schnelleren Nachschub vom Boden durch den Stamm nach oben. Das lsst den Baum rascher als andere in die Höhe schießen.
Ganz schön schlau, die Zitterpappel!