In Greifhagen, im Nordwesten Polens findet man einen Wald der Sonderklasse. Auf knapp 2 Hektar wachsen Kiefern die sich scheinbar dazu entschlossen haben nicht wie jeder andere Baum senkrecht in die Hohe sondern in einer Kurve zu wachsen. Die etwa 80 Jahre alten Baume sind etwa 20 cm über dem Boden um etwa 90°gekrümmt.
Der Krummer Wald hat sich mittlerweile zu einer besonders eigenartigen Sehenswürdigkeit Greifhagens entwickelt.
Es ist bis heute noch nicht restlos geklart, wie dieses faszinierende Naturphanomen entstanden ist.
Ursprünglich meinte man, dass die etwa 400 Kiefern von Menschenhand so gezüchtet wurden, um die Stamme für Mobel oder Schiffe „vorzubiegen“.
Eine andere Theorie besagt, dass ein orkanartiger Schneesturm kurz nachdem die Baume gepflanzt wurden für ihren krummen Wuchs verantwortlich sei, was aber sehr fragwürdig erscheint.
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Baume aufgrund der Technik des „Stockschlags“, die Ende des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa sehr verbreitet war, so gewachsen sind. Dabei wird ein junger Baum oberhalb des ersten Triebes geschlagen, um aus den nachwachsenden Trieben Nutzholzer zu gewinnen. Aufgrund des Krieges blieben die neugewachsenen Stümpfe danach jedoch unbewirtschaftet und wuchsen in ihre eigene Richtung.
Welche Theorie auch stimmen mag, das Ratsel des Krummer Waldes in Greifhagen wird wohl immer ungelost bleiben.